„Aktion Frühlingsrolle“ der Radinitiative Eberbach

von Christina Reiß

Frühlingsbeginn, schönster Sonnenschein und Start in eine hoffentlich sichere Radsaison: Die „Aktion Frühlingsrolle“ am 19. März 2022 in Eberbach machte auf den Sicherheitsabstand aufmerksam – und Spaß.

Die Radinitiative setzt sich für eine fahrradfreundliche Stadt ein, bei der man seine Alltags-Wege sicher auf dem Rad zurücklegen kann. Mit der Radtour, bei der mit Schwimmnudeln auf den Sicherheitsabstand von 1,50 m aufmerksam gemacht wurde, warb die Radinitiative für mehr Rücksichtnahme.

Treffpunkt war am Thononplatz, wo Versammlungsleiterin Christina Reiß zunächst auf die Auflagen aufmerksam machte. So ist der Abstand von 1,50 m nicht nur von Autos beim Passieren einzuhalten, sondern musste auch von den Teilnehmenden bei der Kundgebung eingehalten werden, plus Maskenpflicht.

Reiß zitierte bei ihrer Begrüßung eine ältere Dame, die eigentlich mitradeln wollte, dann aber durch eine Radpanne daran gehindert wurde: „Das Radfahren in Eberbach macht inzwischen selten mehr Spaß, weil ich mich oft unsicher fühle und ich die Autofahrer rasend und ohne Abstand als Gefahr erlebe.“ Dies führe, so Reiß, zu der paradoxen Situation, dass diese Menschen dann auf´s Auto umsteigen und damit zu noch mehr Verkehr beitragen. Auch, dass Autos immer größer werden, ist oft einem individuellen Sicherheitsbedürfnis geschuldet, was aber in Gefahrensituationen oft zu Lasten des Fuß- und Radverkehrs geht.

„Eine Mobilitätswende ist aus Klimaschutzgründen dringend nötig, Radverkehr ist ein wichtiger Baustein. Der Ukraine-Krieg zeigt aber auch, dass das Verbrennen fossiler Energien, auch im Verkehr, Diktaturen und Kriege finanziert. Eine Mobilität, die darauf verzichtet, ist daher auch immer eine friedliche Mobilität.“, so stellte Christina Reiß einen Bezug zur aktuellen Kriegssituation her.

Dass Radfahren, wenn es sicher ist, aber auch einfach Spaß macht – darüber waren sich die Teilnehmenden einig. Und der Song „Power in de Bee“ des Duos "Turmwächter & Turmfalke” brachte das „muddersprochlich uff de Punkt“.

Radfahrer mit Poolnudeln
Bild: Uta Förster

Die knapp 20 Teilnehmende fuhren dann, sicher begleitet durch die Polizei und mit vom ADFC zur Verfügung gestellten Poolnudeln, eine gute halbe Stunde über Eberbachs am stärksten befahrene Straßen und warben so für eine sichere Radmobilität.